Das zumindest behauptete schon ihre Mutter. Von frühester Kindheit an hatte Claudia Gräfin von Kanitz Kontakt zur Jagd, zu Waffen und hörte die ersten Schüsse wohl schon vor ihrer Geburt im Mutterleib. Kein Wunder, waren ihre Eltern beide doch passionierte Jäger.
Später dann war sie als Treiber unterwegs, reinigte die elterlichen Gewehre und lernte, die Jagd zu lieben. Das Jagdfieber wurde schnell so groß, dass die heutige Betreiberin der Indoor-Schießanlage "SC Treffpunkt" bereits mit 16 Lenzen den Jugendjagdschein erwarb und fortan bei jagdlichen Wettkämpfen den älteren Teilnehmern das Fürchten lehrte, ganz zur Freude des stolzen Papas.
Zum Jagdvirus kam dann auch noch das Wettkampffieber. Diese kombinierte Infektion führte die talentierte Schützin schnell erst in die deutsche und bald schon in die europäische Spitze der "Tontaubenjäger". Anfangs im Trap und Skeet, später nur noch im Skeet, holte Claudia Gräfin von Kanitz so erfolgreich die schnellen Ziele vom Himmel, dass sie in ihrer Sportschützenkarriere zwei Weltmeistertitel, eine Europameisterschaft, acht nationale Titel sowie diverse internationale Medaillen im Einzel und mit der Mannschaft gewann.
Doch nicht nur das selber machen bereitet der Lübeckerin Spaß. Schnell entdeckte sie auch ihre Qualitäten als Trainer und Motivator. Sie bot Schießtraining in Vereinen ihrer Heimat Schleswig-Holstein an. So profitierte bereits eine ganze Schaar Junioren von ihrem Wissen und ihrer Erfahrung. Einer dieser jungen Schützen, dem sie einst "auf die Läufe" half, ist Gernot Nienkerk, der Claudia Gräfin von Kanitz heute tatkräfig bei Seite steht. (ANS)